Monster-Literatur – Literatur-Monster

Ich habe da etwas entdeckt 😀

Wieder einmal habe ich eine ganze Weile überlegt, warum ich mich selbst beschenken sollte. Ich habe dann beschlossen, dass ich „es“ mir einfach kaufe, weil ich mich so herrlich darüber freuen kann!

Und jetzt ist es da: mein neues Trumpfkarten-Spiel mit allerlei Monstern aus der Literatur. Ich dachte ja die wären längst ausgestorben… Also die Trumpfkarten – nicht die Monster. Die gibt’s noch, das weiß ich. Die Leben ALLE unter meinem Bett.

Wie dem auch sei – ich darf jetzt mit den Monster-Karten spielen. Vertreten sind viele hochrangige Monster, aus diversen Büchern. Darunter findet man sowohl Graf Dracula, Das Biest (aus die Schöne und das Biest), den Jabberwocky (ursprünglich aus Alice hinter den Spiegeln, aber inzwischen auch bei Alice im Wunderland zu finden), aber auch das Gespenst von Canterville und das Monster Leviathan aus dem Buch Hiob (Bibel). Auf den Karten hat jedes Monster eine Bewertung für Alter (Erscheinungsdatum), Brutalität, Gerissenheit, Kuriosität, Grusel-Faktor und Größe.

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Außerdem findet man auf jeder Karte immer einen kurzen Auszug aus der jeweiligen Geschichte. Ein neuer Weg für mich, ausgehend vom Monster herauszufinden, welche Geschichte ich demnächst lesen könnte. Die Bücher-Wunschliste wächst und wächst. Und ein besonders unterhaltsamer Weg, die Klassiker der Weltliteratur kennenzulernen – und auch Kinder können hier ohne Probleme mitspielen. Ich würde es allerdings erst ab der 2. Schulstufe empfehlen – da sollten die Kids mit den Zahlen bereits soweit umgehen können, dass sie Vergleiche anstellen können und selbst in der Lage sind zu entscheiden, wann ein Monster in welcher Kategorie „gut“ oder „schlecht“ ist.

Wer jetzt neugierig geworden ist – erhältlich ist das Kartenspiel direkt beim homunculus Verlag – ein ganz spezieller deutscher Verlag, der besondere Projekte im Bereich der Literatur verfolgt und ermöglicht.

Sum, sum, sum …

In den letzten Jahren wurde uns von den Medien ja ganz klar vermittelt, dass wir auf die Bienen acht geben müssen. Überall starten Bienenschutz-Projekte und an jeder Ecke gibt es spezielle Bienen-Blumen zu kaufen… Sie scheinen also sehr wichtig zu sein, diese kleinen Summer. Die Botschaft ist inzwischen auch bei mir angekommen. Und so stelle ich fest, dass ich mich seit einiger Zeit wirklich darüber freue, wenn sich eine Biene auf meinen blühenden Blumen niederlässt. Leider enden meine Anstrengungen im Garten nicht immer blühend – aber das hat jetzt mit den Bienen nichts zu tun… Zurück zu den Bienen: es gibt da ein Buch von Maja Lunde – eine Schwedin. „Die Geschichte der Bienen“ erschien im März dieses Jahres im btb Verlag (übrigens ein toller Verlag aus meiner Sicht – da gibt’s jede Menge zu entdecken). Dieses Buch erzählt eine interessante Geschichte zu dem Thema und macht uns klar, warum all diese Projekte wichtig sind und wir sie unbedingt unterstützen sollten!

Die Geschichte der Bienen – erzählt eigentlich 3 Geschichten. Die erste Geschichte spielt um 1850 und erzählt von einem Forscher, der die faszinierende Welt der Bienen entdeckt – und sich doch als gescheitert sieht. Gefangen in seiner Versagensangst gegenüber seinem Mentor kann William seine Zweifel an sich selbst nicht besiegen. Bis er eines Tages neuen Mut fasst um seinem Sohn ein Lebensziel und Vorbild zu geben.

Die zweite Geschichte spielt um die heutige Zeit und erzählt von einem Imker, der die Bienen schätzt und pflegt und für den Erhalt seines Hofs kämpft. Doch sein Sohn, der den Hof und die Bienen übernehmen soll, sieht die Welt aus anderen Augen und hat ganz andere Pläne für seine Zukunft.

Im dritten Erzählstrang befinden wir uns im Jahr 2098 in China. Die disziplinierte Arbeitsweise des chinesischen Volkes führt zu ihrem Erfolg auf dem Gebiet der Handbestäubung – denn Bienen gibt es keine mehr, die das erledigen können. Tao ist eine dieser fleißigen Arbeiterinnen, die täglich auf Bäume klettert und die Blüten mit einem Pinsel behandelt. In ihrem Leben gibt es viele Entbehrungen, aber ihr Sohn gibt ihr den Mut immer weiterzumachen und durchzuhalten. Bis er eines Tages nach einem Unfall verschwindet…

Das Buch liest sich abwechslungsreich und die Seiten fliegen nur so dahin – die 3 Geschichten werden immer in kurzen Abschnitten abwechselnd erzählt. Somit gibt es keine Längen und die Erzählung bleibt immer interessant für den Leser. Die Geschichten sind so nah an der Realität, dass es nicht schwer fällt vollkommen in die Szenen einzutauchen. Das Buch zeichnet eine Zukunft ohne Bienen – und ganz nebenbei wird klar, welche Auswirkungen ein Bienensterben auf unseren Alltag haben kann.

Wer soll mitlesen? Dieses Buch eignet sich wirklich für jung und alt – Mann und Frau. Endlich wieder einmal ein Roman, der nicht das übliche Liebes-Drama zum Inhalt hat, sondern wirklich etwas zu erzählen hat!

 


 

Und um die Bienen hochleben zu lassen habe ich hier noch ein paar Empfehlungen für euch:

honigHonig im Kochtopf: Renate Frank hat eine Rezeptsammlung und ein Informationswerk zu dem leckeren Nahrungs- und Heilmittel zusammengestellt. Der Titel ist Programm: „Honig: Köstlich, gesund und vielseitig. Mit 180 Rezepten für alle Lebenslagen“

 

 


Iwerkstattn der Bienenwachs Werkstatt mit Petra Ahnert (selbst Imkerin). Ihr Werk veranschaulicht was man mit Bienenwachs alles anstellen kann. Mit Hilfe ihrer Anleitungen entstehen Kerzen, Windlichter, Salben, Collagen und dekorierte Stoffservietten. Ein Tipp für die Bastler und Bastlerinnen in den Imkerfamilien.

 

 


Und für dU_5915_1A_BIENEN.IND75ie Kleinen (und neugierigen Erwachsenen wie mich) gibt’s noch etwas Spezielles: Bienen – von Piotr Sochar erklärt uns die Welt der Bienen. Was geht im Bienenstock vor sich, was hat es mit dem Bienentanz auf sich? Viele liebevolle (wenn auch vielleicht nicht klassisch gezeichnete) Bilder und gute Erklärungen bieten umfassende Informationen zu Bienen und Imkerei.

 

 

 

Weit weg ist anders – von Sarah Schmidt

Ja, weit weg ist anders… Der Insel Verlag lud wieder einmal zu einer Leserunde von Sarah Schmidts neuem Roman „Weit weg ist anders“ und ich durfte mitlesen. Darin geht es um zwei 70-jährige Damen, die sich in einer Reha-Klinik kennenlernen. Bereits die ersten Zusammentreffen zeigen, dass die Berlinerin Edith Scholz ein ganz anderes Kaliber ist als Christel Jacobi. Edit Scholz ist resolut und sie weiß was sie will… Wäre da nicht dieser Zwischenfall, der ihr diesen Reha-Aufenthalt aufzwingt.

Edith Scholz fuhr zur gleichen Zeit ein gehöriger Schreck durch die Glieder: In der Reha musste man bestimmt schwimmen. Und dazu brauchte man Kleidung. Sie würde einen Bikini kaufen müssen. Und ihn benutzen. Ihr verging jede Lust auf Usedom.

Doch die Neugier der beiden Damen, die sie gespannt macht, was denn hinter dem Verhalten der anderen steckt, lässt sie doch miteinander auskommen. Schließlich führen mehr oder wenige glückliche Umstände dazu, dass die beiden zusammen auf Reisen gehen. Aber auch vom „Wegfahren“ haben Edith und Christel ganz unterschiedliche Auffassungen…

Edith schnaubte empört. “Flair! Zu Kaiser Wilhelms Zeiten oder wann? In welchem Jahrhundert leben Sie bloß? …“

Trotzdem kommt es dann dazu, dass die stolze Edith am Ende ganz nach der Pfeife der unterwürfigen Christel tanzt – wie das? Das kann ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten – aber wer neugierig ist, darf gerne mitlesen.

Die beiden Damen mit vielen Ecken und Kanten manövrieren sich in viele unterhaltsame Situationen, wobei im Hintergrund ein doch eher tragisches Schicksal mitwirkt und dem Buch etwas mehr Ernst verleiht, als man auf den ersten Blick meinen würde.

Wer soll mitlesen? Das Buch richtet sich an keine spezielle Gruppe. Mitlesen kann hier  jeder, der eine leichte Unterhaltung für den Abend auf der Couch oder auf der Sonnen-Terrasse sucht und für den die Geschichte auch einmal etwas tragisch und melancholisch ausklingen darf.